Nach dem alle Fotoapparate und Handys wieder verstaut waren, wurden die Motoren gestartet und langsam setzte sich die Karavane wieder in Gang. Noch einmal winkten wir den Zuschauern am Fährhaus Kirschenland zu, dann bog Hans links ab und wir fuhren wieder direkt durch die Apfelplantagen. Sofort zogen uns die abertausenden von Blüten in ihren Bann. Wer sollte nachher die vielen Äpfel pflücken? Gott sei Dank nicht wir. Wir genossen einfach nur die Sonne und den herrlichen Anblick dieses einmaligen Naturschauspiels. Langsam und gemütlich tuckerten wir den Wirtschaftsweg entlang. Immer wieder mussten wir stramm rechts fahren, damit die Rennradfahrer problemlos an unserem Tross vorbei fahren konnten. Immer wieder spornten wir die Radfahrer an und grüßten sie mit erhobener Hand. Einige von ihnen waren sehr verbissen und schauten uns grimmig an. Man konnte Ihnen ansehen, dass Ihnen einzig und alleine die Rundenzeit wichtig war. Alles drum herum war ihnen anscheinend egal. Andere jedoch und das war die Mehrzahl winkten zurück und freuten sich unsere Rotnasen hier mitten zwischen den Apfelbäumen anzutreffen.
Natürlich gab es nicht nur Apfel- und Kirschplantagen. Wir durchquerten auch einige sehr hübsche Dörfer und staunten über die typischen Fachwerkhäuser.
Fachwerkhäuser gibt es ja überall, sagen die Einen. Aber diese gibt es garantiert nur im Alten Land.
Diese wunderschönen und auch noch sehr gut erhaltenen Fachwerkhäuser sind durch ihr Buntmauer-Fachwerk so einzigartig und einmalig. Besonders in der Einfügung von weiß verputzten, rechteckigen Flächen im normalen Wandverband äußert sich die Altländer Fachwerkbaukunst. Während die meisten Elemente wahrscheinlich reiner Fassadenschmuck waren, dienten andere als Abwehrsymbole. Zickzackmuster, Blitzband, Raute, Baum und Pflanze kommen am häufigsten vor. Aber am variantenreichsten werden Windmühlen und Donnerbesen dargestellt. Der Donnerbesen sollte Böses vom Haus fernhalten, die Mühle steht als Sinnbild, dass es im Haus nie an Nahrungsmitteln mangeln sollte.
Mitten in Osterladekop bog Hans plötzlich nach links ab. Ein großes Tor versperrte uns nun den Weg. Hans stieg von seinem Traktor, ging zum Tor und öffnete es weit. Der Weg direkt in eine Plantage war frei. So etwas kann man nur erleben, wenn Einheimische die Tourplanung durchführen. Welcher Obstbauer läßt schon 20 Porsche Diesel Schlepper mitten durch die Obstreihen fahren? Dieser Obstbauer hieß Hein Lühs und ist der Besitzer des bekannten Herzapfelhofes. Vorsichtig reihten wir uns ein und bemühten uns redlich, möglichst wenig Zweige zu berühren. Einer von uns brauchte nicht so sehr aufpassen. Lars war mit seinem Porsche Diesel Schmalspur- schlepper 309 S gekommen. Dieser Traktor war ideal für die engen Fahrwege. Unterwegs hatten wir einige Schmalspurtraktoren gesehen, doch es war keine Porsche darunter. Ich glaube, der 309S hat sich hier besonders wohl gefühlt. Endlich wieder da fahren, wofür er gebaut wurde. Schmale enge Obstreihen und rechts und links war noch Platz.
Der 309S in seinem Element
Wir waren auf dem Herzapfelhof. Nur auf dem Herzapfelhof Lühs in Jork im Alten Land bei Hamburg
wächst das Original: der Herzapfel. Seit über 30 Jahren ist der Herzapfel das Markenzeichen und Namensgeber des Herzapfelhofs. Mit Schablone oder Lasertechnik werden auch weitere Werbefrüchte wie
Orangen, Zitronen und Nüsse kurzfristig und individuell nach Kundenwunsch mit Logos und Texten verziert.
Der Herzapfelhof ist ein beliebtes Ausflugsziel bei Apfelliebhabern. Denn im Herz-Apfel-Garten, einer Anpflanzung mit über 250 verschiedenen Apfelsorten in
Herzapfel-Anordnung, gibt es das ganze Jahr von der Knospe über die Blüte bis zur Frucht eine riesige Sortenvielfalt zu bestaunen. Sorten wie Finkenwerder Herbstprinz, Boskoop, Holsteiner Cox
sind in aller Munde.
Herr Lühs kam mit dem Fahrrad angeradelt, denn bevor es Kaffee und Kuchen geben sollte, stand noch eine kleine Hofführung auf dem Programm.
Wir stellten unsere Traktoren ab und folgten Herrn Lühs mitten hinein in den neu angelegten Herz-Apfel-Garten. Der Herz-Apfel-Garten ist eine weitere Besonderheit, die es nur auf dem Herzapfelhof Lühs gibt. Auf einer Fläche von 5.000 m² wachsen und gedeihen über 250 historische Apfelsorten in einer ganz besonderen Anordnung.
In der Zwischenzeit wurden die Tische gedeckt. Leckerer Apfel- und Kirschkuchen sowie Kaffee wurde bereitgestellt. Alles war fertig zur großen Kaffeetafel. Langsam zogen wir vom Herz-Apfel-Garten Richtung Hofladen. Schnell waren alle Plätze besetzt und obwohl die Mittagsrast erst vor kurzem stattgefunden hat, wurde kräftig zugelangt. Frischer Kaffee schmeckt immer und die leckeren Kuchen fanden auch schnell ihren Abnehmer. Gemütlich saßen wir hier zusammen und genossen den Nachmittag.
Langsam wurde Hans unruhig. Er hatte noch etwas besonderes vor. Dafür langte die Zeit gerade eben und so rief er alle zum Aufbruch. Einige hatte im Hofladen eingekauft und mussten die Mitbringsel erst einmal verstauen. Darunter war auch so mancher Boskop-Apfel oder Boskop-Apfelsaft. Ein Schelm, wer schlimmes dabei denkt. Danach wurde aufgesessen und die Motoren gestartet. Winkend verließen wir den Herzapfelhof Richtung Jork. In Jork riss unsere schöne Kolonne unbemerkt auseinander. Leider hielten sich einige Teilnehmer nicht an das, was morgens besprochen wurde und so wurde die Lücke immer größer. Zum Glück kam Jürgen auf seinem schnellen 308 angebraust und benachrichtigte Hans von dem kleinen Problem. Sofort schwenkte Hans auf den Grünstreifen neben der Fahrbahn und so warteten wir einige Minuten, bis die Kolonne wieder geschlossen war. Nun ging es ohne Probleme weiter . In Mittelnkirchen bogen wir rechts ab und folgten einem Wirtschaftsweg bis nach Höhen. Über kleine Nebenstraßen erreichten wir erst Grünendeich und dann die Überfahrt vom Deich zum PIO-Platz. Hier stellten wir unsere Rotnasen ab und erklommen den Deich. Oben angekommen hatten wir einen herrlichen Blick über die Elbe.
Zum Abschluss dieser tollen Ausfahrt versammelten wir uns zu einem Gruppenfoto
Direkt an der Elbe nahm unser Ausflug zur Apfelblüte ins Alte Land sein Ende. Alle freuen sich schon auf die nächsten Ausfahrten.
- Rund um den Bodensee
- Lewitz und Rüterberg mit anschließendem Grllfest
- Flensburg, Glücksburg und Sonderhav
Auch diese Ausfahrten werden wieder ein Hit.
Mit dieser Ausfahrt haben wir gezeigt, dass auch ein Verein mit nur 30 Mitgliedern etwas auf die Beine stellen kann. Und wir werden weitermachen. Am Sonntag machen sich Hans und Stefan auf um die Ostseeküste zu erforschen, damit wir im nächsten Jahr eine tolle Sommertour machen können und Klaus ist zur Zeit auf Rügen, um dort alles zu erkunden. Ich bin sicher, wir sehen uns bald wieder.
Hier noch einige Kommentare aus unserer WhatsApp-Gruppe:
Wir sind gut zu Hause angekommen. Was für ein toller Tag. Die erste Ausfahrt der APF ein grosser Erfolg. Vielen Dank an alle. Und jetzt: endlich ein Bier
Wir sind auch gerade angekommen. Es war wirklich super.
Ja alles abgeladen und etwas müde auf dem Sofa. War ein ganz toller Tag
Danke war ein toller Tag. Sind auch Zuhause gut angekommen und schon abgeladen
Ich bin auch gerade angekommen. Ein super Tag, tolle Traktorfreunde, hervorragende Organisation. Danke bis zum nächsten Mal.
Wir sind auch heil zu Hause gelandet, hab schon das erste Bier aufgerissen. Dank für den wunderschönen Tag.
Mehr geht nicht. Vielen Dank an alle Teilnehmer und ganz besonders an Margret und Hans für die perfekte Ausarbeitung. So kann es weitergehen. Danke auch für unseren Präsentkorb
Und noch eine e-mail:
Zum Schluss noch ein paar Danksagungen:
Liebe Margret, lieber Hans,
vielen Dank für die Ausarbeitung und die Durchführung der Ausfahrt. Ohne euch hätten wir bestimmt nicht soviel zu sehen bekommen. Besonders die Fahrt direkt durch die Apfelbaumreihen war ein tolles Erlebnis. Wir hoffen, dass wir in ein paar Jahren wieder zu euch kommen dürfen.
Liebe Judith, lieber Lars,
für euch gilt das gleich, wie für Margret und Hans. Vielen Dank für euer Engagement und für die viele Arbeit die ihr euch gemacht habt.
Liebe Christine,
über die Ansteckbuttons haben wir uns sehr gefreut. Quadratische Anstecker habe ich vorher noch nie gesehen. Auch die Motive sind super. Vielen Dank dafür.
Liebe Ute, liebe Sabine,
ohne euch hätten wir die Brötchen ohne Belag essen müssen. Extra aus Berkenthin und Groß Schenkendorf anzureisen, nur um uns das Frühstück zu servieren, verdient unsere Hochachtung. Auch an euch unser großer Dank und viel Spaß mit den alten Obstkiste.
Liebe Yvonne, lieber Andreas,
eigentlich wolltet ihr an diesem Wochenende Richtung Berlin und Polen unterwegs sein, trotzdem seid ihr uns ins Alte Land gefolgt. Als unsere Schülerlotsen habe Ihr uns die Tour sehr erleichtert. Die vielen Fotos, die Ihr gemacht habt, findet Ihr in diesem Bericht wieder. Ich hoffe, wir können euch noch einmal buchen. Vielen Dank für Alles.
Lieber Gandalf,
mit untrüglicher Nase hast Du Dir Deine neue Familie ausgesucht und uns so einen herrlichen Tag verschafft. Wir wünsche Dir noch viele, viele glückliche Jahre in Deinem neuen Zuhause.
Das Schlusswort hatte Hans:
"Und alles wegen eines Hundes"